Schreibaktion für inhaftierte Konvertiten und Konvertitinnen im Iran

Mehr als 400 Karten und Briefe erreichten uns

Die Story des 34-jährigen Ebrahim Firouzi aus dem Iran steht für unzählige andere.

Seitdem der Ex-Muslim zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, erlebt er eine Schikane nach der anderen. Er stellt sich jedoch unerschrocken den Herausforderungen und fordert seine Rechte ein.

Jung und knasterfahren

Von 2013 bis 2019 verbüsste Ebrahim bereits eine sechsjährige Haftstrafe. Insgesamt hat er bereits sieben Jahre Gefängnis hinter sich. Alles nur, weil er seinen Glauben gewechselt hat und öffentlich darüber redet. Kaum aus der Haft entlassen, wurde er temporär in eine kleine Provinzstadt »entsorgt«. Diese liegt 1000 Kilometer weit im Südosten Irans, nahe der pakistanischen Grenze. Er sollte dort bis im Oktober 2022 bleiben. Eine weitere Schikane.

Verhängnisvolle Videos

Doch schon Anfangs Februar dieses Jahres (2022) wurde er erneut angeklagt. Denn er hatte auf dem Instagram-Kanal eines iranischen Aktivisten in der Schweiz sechs Videos veröffentlicht, in denen er sich über die andauernden Rechtsverletzungen äusserte, die ihm und seiner Familie angetan wurden. Unter anderem über die Konfiszierung seines Besitzes und Schikanierung seines Bruders, der gar nicht Christ ist. In den Videos erwähnt Ebrahim: »Ich fürchte mich nicht davor, zurück ins Gefängnis gesteckt zu werden. Ich stehe in meinen Berichten zur Wahrheit.« Und er fügt hinzu: »Ich bete, dass die Autoritäten im Iran Gerechtigkeit walten lassen. Die iranische Kirche hat schliesslich nie Krieg mit der Regierung gesucht. Wir glauben an Jesus Christus und wollen, gemäss der Bibel, ein ruhiges und stilles Leben führen und uns an die Gesetze halten.«

Trotzdem verbrachte Ebrahim wieder drei Wochen im Gefängnis. Erst als er in einen Hungerstreik trat, liessen ihn die Behörden am 27. Februar gegen Kaution frei. Die Anklagen gegen ihn bleiben hängig. (Quelle: Article18)

Schreiben Sie einen Brief an Ebrahim
Von Verfolgung Betroffenen wie Ebrahim Firouzi bedeutet es viel, erinnert zu werden, dass sie nicht allein dastehen. Mittels
Karten und Briefen sprechen wir ihnen zu, dass wir für sie einstehen und beten. Die Behandlung und Haftbedingungen von Gefangenen kann sich verbessern, wenn Behörden realisieren, dass sich Kirchen und Christen weltweit mit ihnen
solidarisieren.

Amir, ein früherer iranischer Gefangener, meint: »Bitte sagt den Leuten, die mir die Karten schrieben, dass sie mich nicht nur ermutigt, sondern auch meinen Glauben gerettet haben! Ich war unter grossem Druck – seitens der Regierung und meiner Familie. Ich begann mich zu fragen, ob es das alles wert ist. Und dann erhielt ich diese Karten, die meinen Glauben erneuerten und mich darauf aufmerksam machten, dass ich zur grossen liebenden Familie Gottes gehöre.«

Tipps zur Ausführung
Adressat: eine bestimmte Person oder allgemein »Dear brother in Christ« oder »Dear sister in Christ«
Namen und Schicksale von Adressaten (in Englisch): www.articleeighteen.com/prisoners-list
Einfaches Englisch oder Persisch (Farsi) verwenden
Kurzer Text (Zuspruch und evtl. ermutigender Bibelvers)
Deutlich schreiben
Naturbilder oder florale Muster sind willkommen

Was unbedingt zu vermeiden ist
Geben Sie nie Ihren vollständigen Namen und Ihre Adresse an (zur Sicherheit nur Vorname und Land).
Kritisieren Sie nie den Islam, den iranischen Staat, die Regierung oder das Justizsystem.
Legen Sie kein Geld bei, machen Sie keine Hilfsangebote.
Verwenden Sie als Motiv oder Beilage keine Tierbilder.

Senden Sie Ihre Postkarte in einem Umschlag an AVC
AVC Schweiz, Briefaktion Gefangene, Industriestrasse 21,
2553 Safnern.
Wir werden Ihre Briefsendung weiterleiten.

Update November 2021
Über 400 Briefe und Karten für  iranische  Gefangene, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis sitzen (siehe Aufruf  im AVCreport 02/2021), sind bereits bei uns in Safnern eingetroffen. Herzlichen Dank liebe Leserin, lieber Leser! Nach wie vor können Sie uns Briefe zukommen lassen, die zu einem Segen für iranische Gefangene werden.

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