
In Lebensgefahr
Um in Haft zu kommen oder Opfer der Lynchjustiz eines aufgebrachten Mobs zu werden, reichen einfache Behauptungen und Anschuldigungen, der oder diejenige hätte sich abfällig über den Propheten Mohammed geäussert oder den Koran geschändet. Beweise müssen nicht vorliegen. So werden Christen ermordet oder sitzen zu Unrecht jahrelang ohne Prozess und Urteil unter schlimmen Bedingungen im Gefängnis. Ihnen wird auch nur selten die gerichtliche Möglichkeit eingeräumt, bis zur Verhandlung gegen Kaution freizukommen. Werden sie tatsächlich aus der Haft entlassen, besteht die Gefahr, von Islamisten getötet zu werden.
Im Juni dieses Jahres kursierten Videos im Internet. Zu sehen war, wie die Schuhfabrik eines Christen von einem Mob geplündert und in Brand gesetzt wurde. Was nicht gezeigt wurde: Der Besitzer war zuvor wegen angeblicher Blasphemie von Islamisten zu Tode geprügelt worden. Auslöser der grauenhaften Geschehnisse waren lose Blätter des Korans, die vor dem Haus gefunden wurden. Niemand weiss, wer sie dahingelegt hat.
Besonders herausfordernd ist die Situation für Konvertiten aus dem Islam. Sie werden aus den Häusern ihrer Familien geschmissen oder sogar von diesen ermordet. Trotzdem kommen Muslime zum Glauben an Jesus. Häufig geschieht dies durch Heilungen. Muslime glauben, dass »Isa« heilt und lassen Christen für sich beten. Werden sie dann übernatürlich gesund, wenden sich viele Christus zu. Auch über die sozialen Medien haben Pakistanis die Möglichkeit, von Jesus zu hören. Der Glaube wird weitergegeben – auch unter Lebensgefahr.

