
Erbarmungslose Massaker
Anträge für den Bau von Gemeindehäusern werden verschleppt und stossen auf hohe bürokratische Hürden. Christen werden bei der Vergabe von öffentlichen Ämtern benachteiligt oder gar ausgeschlossen. Doch das erscheint alles fast harmlos gegenüber den erbarmungslosen Massakern, denen Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fallen. In keinem anderen Land auf der Welt werden so viele Christen getötet wie in Nigeria.
Auch Zentralnigeria ist durch die islamistische Expansion aus dem Norden zum Schauplatz regelmässiger Überfälle auf christliche Dörfer geworden. Besonders betroffen sind die Bundestaaten Plateau und Kaduna. Hauptakteure sind die Terrororganisation Boko Haram sowie Fulani-Kämpfer. Sicherheitskräfte und Strafverfolgungsbehörden legen – gelinde gesagt – eine gewisse Trägheit an den Tag, wenn es um den Schutz von Christen und die Verfolgung von Terroristen geht, sodass die Angreifer meist ungestraft davonkommen.
AVC ist seit 2020 in Nigeria aktiv. Wir arbeiten mit einer lokalen Gemeinde in Jos zusammen. Im Fokus der Projektarbeit steht die Hilfe für Christen, die Opfer islamistischen Terrors geworden sind. Allzu häufig blieb diesen nur die Flucht. Sie fanden sich in Camps wieder oder versuchten, in Dörfern oder Städten mit besserer Sicherheitslage Unterschlupf zu finden. Hier ist Soforthilfe überlebensnotwendig.
Kinder leiden besonders unter der Situation. Viele haben ein oder gar beide Elternteile verloren. Zum Trauma der Gewalt, der sie ausgesetzt waren, kommt die Entwurzelung aufgrund der Flucht. Wir übernehmen die Schulgebühren und geben ihnen dadurch die Chance, wenigstens ihre Ausbildung fortzusetzen und so neue Perspektiven für ihr Leben zu finden. Landwirtschaftliche Projekte und Selbsthilfeprojekte helfen vor allem Frauen, eine neue Existenz aufzubauen.

