
Gefoltert für Christus
Und das bedeutet, alles zurückzulassen – ihr ganzes Hab und Gut, die Familie, alle Verwandten und Freunde. Das Ehepaar strandet in der Türkei. Das Asylverfahren zieht sich hin, die Angst vor dem langen Arm des iranischen Geheimdienstes begleitet sie selbst im Exil.
Ebrahim Firouzi kommt im Iran zum Glauben an Jesus Christus. Von da an erlebt der Ex-Muslim eine Schikane nach der anderen. Im Zuge einer Verhaftungswelle wird er in Gewahrsam genommen, nachdem festgestellt wird, dass er im Besitz von Bibeln ist und einer Hauskirche angehört. Weil er seinen Glauben gewechselt hat und öffentlich darüber spricht, verbüsst er später eine sechsjährige Haftstrafe. Kaum entlassen, wird er in eine abgelegene Region des Irans verbannt, 1600 Kilometer von seinem Zuhause in Teheran entfernt. Wenig später wird er erneut inhaftiert. Erst als er in einen Hungerstreik tritt, lassen ihn die Behörden gegen Kaution frei. Im Februar dieses Jahres verstirbt Ebrahim nach 13-jährigen Martyrium im Exil an einem Herzinfarkt. Er wird nur 37 Jahre alt.
Muslime, die sich im Iran Jesus Christus zuwenden, sind Verfolgung ausgesetzt. Obwohl Religionsfreiheit in der Verfassung verankert ist, gilt der Abfall vom Islam als illegal. Die christlichen Konvertiten besuchen Untergrundkirchen unter beträchtlichen Risiken, denn sie werden als Bedrohung des Staates angesehen. Aufgrund ihres Glaubens und wegen »Verbrechen gegen die nationale Sicherheit« werden sie angeklagt, inhaftiert, gefoltert, getötet oder ins Exil verbannt. Nur wer sich schriftlich verpflichtet, von weiteren christlichen Aktivitäten abzusehen, und eine »islamische Umerziehung« akzeptiert, wird freigelassen.
* Namen geändert

