March 24 2023

Den Umständen zum Trotz

SYRIEN
Auf ihrer Fahrt durch Syrien erreicht unser Team nach unzähligen Checkpoints und Kontrollen Damaskus – und trifft Christen, die trotz widriger Umstände mutig vorwärts gehen.

Mein erster Aufenthalt im vom Krieg gezeichnete Syrien beeindruckt mich tief. Wir reisen via Libanon nach Syrien ein. Kaum ist die Grenze passiert, macht sich eine bedrückende Atmosphäre breit. Ungezählte Male werden wir angehalten und von bewaffneten Milizionären kontrolliert. An allen Ecken und Enden blickt Machthaber Asad von riesigen Fotos auf die Einwohner herab.

Gefährliches Leben als Christ
Mit knapp 3 % stellen die Christen einen sehr kleinen Teil der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung. Sie befinden sich in einer prekären Lage. Zwar lässt die Regierung traditionelle Kirchen weitgehend in Ruhe. Christen jedoch, die aktiv das Evangelium weitergeben, werden als Bedrohung angesehen und unter Druck gesetzt. Evangelisation ist gesetzlich verboten. So kann schon ein persönliches Gespräch über Glaubensfragen als Verstoss gegen dieses Gesetz ausgelegt werden – mit entsprechenden Konsequenzen.  Noch gefährlicher ist es für Muslime, die sich dem Christentum zuwenden. Sie bringen Schande über ihre Familien, die sie oft mit Gewalt bis hin zum Tod für den Glaubenswechsel bestrafen.

Aber auch für die muslimische Bevölkerung ist die Lage nicht einfach. Der anhaltende Bürgerkrieg hat das Land politisch und wirtschaftlich destabilisiert. Die Versorgung ist kritisch, die Arbeitslosigkeit hoch, Armut prägt den Alltag. Unzählige Menschen sind in die Nachbarsstaaten oder nach Europa geflüchtet.

Haus mit Überraschung
Wir gehen durch eine kleine, gewundene Gasse und betreten ein heruntergekommenes Gebäude. Als wir durch die grosse Tür in den Vorraum eintreten, werden wir von zahlreichen strahlenden Gesichtern begrüsst.

Das Gebäude ist das Zentrum für unsere soziale Arbeit, aber auch das Zuhause einer christlichen Gemeinde. Seit 2016 finanziert AVC die monatliche Verteilung von Lebensmittelpaketen an 120 bedürftige, überwiegend christliche Familien. Doch die Arbeit geht inzwischen weit darüber hinaus. In unserem Zentrum erhalten muslimische Vorschulkinder eine Grundbildung, eine warme Mahlzeit am Tag und dazu geistliche Nahrung. Dies gibt unseren Partnern die Gelegenheit, das in der syrischen Gesellschaft vorherrschende, negative Bild von Christen in ein neues Licht zu rücken. Beim Gottesdienst treffen wir etwa 50 Personen. Die Jugendgruppe, von jungen Frauen ins Leben gerufen, zählt 65 Mitglieder.

Arbeit mit Veränderungspotenzial
Wir treffen eine ehemalige Muslima, deren Sohn unseren Kindergarten besucht. Durch die persönliche Beziehung der Frau zu den christlichen Mitarbeitenden fand auch sie den Weg zu Jesus Christus. Und so wie ihr erging es auch anderen.

Syrien ist ein muslimisches Land mit Moscheen an jeder Ecke. Christen leben gefährlich. Doch sie trotzen den Umständen, geben die Gute Nachricht weiter und bauen die Gemeinde Gottes.



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