
Überraschende Hilfe
Ich treffe mich mit Lishan (42).
Lishan, Angst hat eine wichtige Entscheidung in deinem Leben beeinflusst. Was war geschehen?
An der High School lernte ich durch eine Freundin Jesus Christus kennen. Das hat mein Leben für immer verändert. Nach der Schule musste ich hart arbeiten, um meine Familie zu unterstützen. Ich begann, mein geistliches Leben zu vernachlässigen. Einer der Hauptgründe dafür war, dass ich grosse Angst vor Verfolgung hatte. Es war die Zeit, in der die Regierung anfing, die Kirchen zu schliessen und viele Kirchenleiter und Geistliche zu inhaftieren.
Du hast dann mit 23 Jahren geheiratet. Aber das ging nicht sehr gut, oder?
Leider nicht. Bald nach der Hochzeit traf ich meine alte Freundin aus der High School wieder. Sie motivierte mich, meinen Glauben wieder ernst zu nehmen und aktiv zu leben. Gott gab mir eine zweite Chance. Da aber mein Mann ein sehr engagierter Anhänger der koptischen Orthodoxie ist, hatten wir bald immer mehr Streit zu Hause. Ich bestand darauf, Jesus nachzufolgen. Auf keinen Fall wollte ich mich noch einmal von ihm entfernen. Schliesslich verlangte mein Mann die Scheidung. Ich hatte keine Wahl und musste einwilligen. Ich fühlte mich verraten. Ich werde auch von meiner eigenen Familie wegen meines Glaubens geächtet. Sie drohten mir, mich den Behörden wegen meines Glaubens anzuzeigen und verhaften zu lassen.
Plötzlich warst du alleinerziehende Mutter von vier Kindern zwischen 9 und 17 Jahren. Wie kommst du zurecht?
Es ist sehr hart. Das Leben in Eritrea ist ohnehin schon schwer. Und meine vier Kinder allein zu versorgen, ist eine ungeheure Herausforderung. Als es für mich am schwersten war, traf ich dich. Durch dich erfuhr ich, dass AVC Menschen wie mir hilft. Das hat mich überwältigt. Ich musste weinen vor Glück. Du hast dir viel Zeit genommen für mich. Und du gabst mir Mut, an meinen Glauben festzuhalten.
Wie sieht dein Leben heute aus?
Ich arbeite als Reinigungshilfe, um meine Familie über die Runden zu bringen. Darüber hinaus bin ich aktiv in meiner Gemeinde. Seit ich im AVC-Hilfsprogramm bin, fühlte ich mich von Gott reich beschenkt. Dank euch haben auch meine Kinder das Gefühl, Teil einer grossen Familie zu sein, die sich um sie kümmert. Für all die Unterstützung kann ich nicht genug danken. Und ich bete zu Gott, dass er euch dafür belohnt.
*Name aus Sicherheitsgründen geändert, Symbolbild

