Nähen für den Lebensunterhalt

Auf den ersten Blick scheint die Zeit in Burundi stehengeblieben zu sein – oder zumindest viel langsamer zu laufen. Kinder spielen auf den Strassen mit alten Pneus oder selbstgebasteltem Holzspielzeug. Viele Leute sind mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs. Die Häuser sind aus Lehmziegeln und selten mehr als ein Stockwerk hoch. Auf dem Land trifft man Kleinbauern, Hirten, Köhler oder Ziegelbrenner. Doch die Idylle trügt. Für viele Menschen sind die essenziellen Grundbedürfnisse wie Essen, Kleidung und die Schulbildung der Kinder eine Herausforderung.

AVC Burundi hat vor einigen Jahren damit angefangen, Menschen darin zu unterstützen, sich selbst zu helfen. Zum Beispiel Frauen, die unter erschwerten sozialen Bedingungen für ihre Familie sorgen müssen. Sie haben bei AVC die Möglichkeit, eine sechsmonatige Ausbildung zur Schneiderin zu durchlaufen. Am Ende der Schulung können sie einen Kleinkredit bei AVC aufnehmen und eine Nähmaschine erwerben. Den Kleinkredit zahlen sie im Lauf der folgenden drei Jahre zurück. Mit den Rückzahlungen gewähren wir wiederum nachfolgenden Frauen Kleinkredite, damit sie sich auf die gleiche Weise einen Lebensunterhalt aufbauen. Sind die Frauen verheiratet, muss der Ehemann mitunterschreiben. So steht auch er in der Verantwortung und kann die Nähmaschine nicht verkaufen, etwa für Alkohol.

Bereits im Rahmen der Ausbildung werden Schuluniformen, Taschen und weitere Textilien produziert. Diese werden in einem kleinen Shop in der Hauptstadt verkauft und bilden eine zusätzliche Einnahmequelle zur Finanzierung des Projekts.