Brutal aus der Kindheit gerissen
In Nord- und Zentralnigeria kommt es häufig zu Überfällen auf christliche Dörfer durch Terroristen, bei denen die Bewohner vertrieben oder sogar getötet werden. Besonders hart trifft es dabei die Kinder, die aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden, zunächst keinen Zugang zu Bildung haben und mit den traumatischen Erlebnissen zurechtkommen müssen. Durch unsere Projekte können wir jedoch gezielt helfen und den Betroffenen neue Perspektiven bieten. Ein Beispiel hierfür ist Anita.
Anita lebte mit ihrer Familie in einem Dorf in Zentralnigeria, wo ihre unbeschwerte Kindheit eines nachts ein jähes Ende fand. Die heute ElfjjJährige berichtet von den Ereignissen, die ihr vor drei Jahren den Boden unter den Füssen wegzogen: »Fulani-Milizen griffen unser Dorf an und töteten viele Menschen. Auch meine Familie. Ich überlebte und wurde nach Jos gebracht.« Jos ist die Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Plateau.
Mit unserer Arbeit unterstützen wir Kinder wie Anita. In Zentralnigeria helfen wir ihnen in Zusammenarbeit mit unserem Partner, dem Cedar Tree Worship Centre, bei der Wiedereinschulung. Denn die meisten Kinder, die durch den islamistischen Terror vertrieben, entwurzelt und teilweise zu (Halb-)Waisen gemacht worden sind, wurden, mussten ihre Schulausbildung abbrechen. In diesem Schuljahr erhalten 94 Kinder die Chance auf einen Neustart. In einem ähnlichen Projekt in Burkina Faso verhelfen wir 320 Kindern zur Wiedereinschulung. 66 Jugendlichen ermöglichen wir eine berufliche Ausbildung.
Anita hat viel mehr als einen Schulplatz gefunden. Sie erzählt weiter: »Hier in Jos adoptierte mich Magdalene. Als ich in Jos ankam, konnte ich weder lesen noch schreiben. Doch ich habe wieder die Chance, zur Schule zu gehen. Jetzt bin ich in der 3. Grundschulklasse und kann sogar schon Englisch. Danke!«