07. Mai 2023

Hürdenlauf

NICARAGUA
Unser Start in Nicaragua mutet fast an wie ein Hürdenlauf. »Ein Hindernis nach dem anderen baut sich vor uns auf«, sagt unser Projektleiter.

Seit Mitte September 2022 sind meine Frau Mayram und ich (Samuel) in Nicaragua. Hinter uns liegen turbulente drei Monate, in denen wir unsere Jobs gekündigt, die Wohnung aufgelöst, den Seecontainer verschifft und Tickets gebucht hatten. Dann nahmen wir Abschied von Familie und Freunden und bestiegen erschöpft das Flugzeug.

»Begrüssungskomitee«
Begrüsst wurden wir in Nicaragua von einer ausgedehnten, sehr kalten Regenzeit mit tropischen Wolkenbrüchen in einer eher ungeeigneten, provisorischen Unterkunft. Dazu kamen wiederkehrende Erkrankungen und üble Stechmückenschwärme. Fast harmlos im Vergleich zu den nicht enden wollenden Behördengängen wegen meiner Aufenthaltserlaubnis und den zähen Anläufen beim Zoll, um unseren Container freizubekommen.

Durchbrüche
Doch Anfang dieses Jahres kamen dann die Durchbrüche. Endlich wurde unser Container freigegeben, der Inhalt war sogar unbeschädigt. Unsere KFZ-Anmeldegebühren wurden uns erlassen. Immer wieder kam aus unerwarteten Richtungen Hilfe, ohne die wir nicht weitergekommen wären. Und schliesslich konnte ich Anfang Februar meinen Aufenthaltstitel in den Händen halten. Die Bearbeitung kann hier in Nicaragua bis zu zwei Jahre dauern. Bis dahin müsste die vorläufige Aufenthaltserlaubnis monatlich – gegen Gebühr – in Managua verlängert werden.

Schul- und Herzenserweiterung
Trotz der Umstände stand die Arbeit an den Schulen nicht still. In Masatepe errichteten wir zwei neue Klassenzimmer. Der Andrang dort ist sehr gross, denn unsere Schulen geniessen einen exzellenten Ruf. Gerhard und Ruth, unsere Vorgänger und Gründer der Schulen, haben eine hervorragende und äusserst fundierte Arbeit geleistet. Jetzt bereiten sie uns intensiv auf unsere neuen Aufgaben vor und lassen uns an ihrem reichen Erfahrungsschatz teilhaben.

Regelmässig werden in beiden Schulen Andachten für das gesamte Personal abgehalten. Nach der ersten Andacht in diesem Jahr entschloss sich eine unserer neuen Lehrerinnen, ihr Leben Jesus zu übergeben. Hier die Geschichte von Gema Teresa Jarquín:

»Ich wuchs bei meinen Grosseltern auf, da die Eltern im Wesentlichen abwesend waren. Die wenigen Momente mit meiner Mutter waren schrecklich. Sie misshandelte mich körperlich und seelisch. Mehrmals versuchte ich, Suizid zu begehen. Im Katholizismus fand ich keinen Trost. Nichts füllte mich aus. Als ich mich dann im vergangenen Jahr in der Nehemia-Schule bewarb, betete ich zu Gott, mein Leben möge eine dramatische Wende nehmen. Und das hat es. Jetzt bin ich fröhlich und eine Tochter des Vaters im Himmel.«

Auch wir sind glücklich und sehr dankbar, mit der Arbeit hier in Nicaragua betraut zu sein! Wir werden auch kommende Hürden an Gottes Hand überwinden.



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