Erst Todesurteil, dann Begnadigung

Er ist bereits der dritte christliche Konvertit, der kürzlich im Rahmen der jährlichen Amnestie der Regierung zum Jahrestag der Revolution von 1979 aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Der iranische Staat inszeniert die jährlichen Freilassungen im grossen Stil und spricht von 10'000 Befreiten – Nachforschungen gestalten sich allerdings als schwierig. Obwohl die Freude über die Freilassungen gross ist, gilt es nicht zu vergessen, dass die Begnadigten bereits einen Grossteil ihrer Strafen verbüsst hatten, die selbst nach iranischen Massstäben rechtlich nicht stichhaltig waren.

Yousef Nadarkhani wurde seit 2010 mehrfach festgenommen und verurteilt, unter anderem wegen «Abfall vom Glauben», «Einrichten einer Hauskirche», «Evangelisation» und «Verbrechen gegen die nationale Sicherheit». Die verhängten Strafen reichen von Exil zu zehn Jahren Gefängnis bis hin zum Todesurteil. Bei der letzten Verhaftung 2018 wurden er und sein Sohn von Sicherheitskräften mit Taser-Waffen angegriffen und verletzt, obwohl sie beide keinerlei Widerstand leisteten.

Unsere treuen Beterinnen und Beter haben an den AVC-Gebetsnächten immer wieder namentlich für Yousef Nadarkhani gebetet. Wir freuen uns sehr, durfte er nun endlich zu seiner Familie nach Hause zurückkehren!