Ein Gott, der heilt
Tenzin* ist überzeugter Buddhist. Sein persönliches Ziel ist es, 100 000-mal um ein Stupa zu laufen. 80 000-mal hat er es schon geschafft, da verunfallt er mit dem Motorrad. Er wacht im Spital auf, und seine ganze linke Körperhälfte ist gelähmt. Tenzin fragt sich, warum ihn die Geister nicht beschützt haben. Seine Frau sucht einen buddhistischen Geistlichen auf, dessen Verdikt vernichtend ist: Tenzin sei verflucht und werde innerhalb einer Woche sterben.
Jesus hat andere Pläne
In dieser Woche jedoch wird Tenzin von einer Bekannten besucht, die an Jesus glaubt. Sie betet für ihn und salbt ihn nach biblischem Vorbild mit Öl. Innerhalb von zwei Stunden ist Tenzin wieder komplett gesund. Diesem starken Gott, der ihn geheilt hat, will er nun nachfolgen. Ein halbes Jahr später nimmt auch seine Frau Jesus in ihr Leben auf.
Heute ist Tenzin AVC-Partner in Bhutan und Pastor einer Gemeinde von rund 100 Männern, Frauen und Kindern. Diese treffen sich regelmässig im obersten Stockwerk seines Hauses zu Worship, Predigt und Heilungsgebet. Sehr viele der schätzungsweise knapp 20 000 bhutanischen Christen, die etwa zwei Prozent der Bevölkerung stellen, sind durch Heilungen zum Glauben an Jesus gekommen. Fast alle sind ehemalige Hindus. Nur rund 200 Christen kommen aus dem Buddhismus. Man ahnt, welch starke Kräfte sich Menschen in den Weg stellen, damit sie die Wahrheit nicht erkennen.
Im Schatten des Buddha
Kultur, Architektur, Gesellschaft – alles ist in Bhutan vom tibetischen Buddhismus geprägt. Hoch über der Hauptstadt Thimphu erhebt sich eine 51 Meter hohe Buddha-Statue aus Bronze. Viele der hohen Berge werden als heilig angesehen und dürfen nicht bestiegen werden. Überall sind Stupas, Schreine und Tempel. Das Phallus-Symbol, das böse Geister fernhalten und Fruchtbarkeit fördern soll, ist allgegenwärtig.
Nur der Buddhismus und der Hinduismus werden vom Staat anerkannt. Christen ist es nicht gestattet, Kirchen zu bauen. Sie können sich in Privathäusern treffen, dürfen aber keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Evangelisation erfolgt nur über persönliche Beziehungen. Christen werden oft Jobs verwehrt und ihre Kinder von Schulen ausgeschlossen. Die von AVC organisierten christlichen Jugendtreffen mit 600 Teilnehmenden müssen auf Indien ausweichen. Im grenznahen Siliguri führt AVC ein Trainingszentrum für Christen, die in Indien und in den umliegenden Ländern verfolgt wer-den. Hier finden sie einen sicheren Ort für Schulungen und Retraiten.
* Namen geändert